Geht nicht gibt's nicht - oder wie aus Kapok Piumafil wurde

Wie nach einer Kissenschlacht sah es in der Spinnerei von Gebr. Otto in Balzheim aus, als die ersten Versuche mit Kapok gemacht wurden. Kein Wunder, Kapok ist die leichteste Naturfaser der Welt. Zwar wird es schon seit langem als Füllmaterial für Sitzkissen oder Matratzen verwendet, aber für das Familienunternehmen aus Dietenheim war es eben auch ein neues Material, das mit einem Matratzenhersteller ins Haus geflogen war: Er wollte eine Kapok-Matratze herstellen, von der Füllung bis zum Bezug. Dafür brauchte er ein entsprechendes Garn, um daraus eine textile Fläche herstellen zu lassen.

Das Thema war nicht ganz neu, einige andere Spinnereien hatten sich am Verspinnen von Kapok bereits die Zähne ausgebissen. Nach einigen Versuchen – das Kissenschlacht-Szenario wiederholte sich gelegentlich – gelang es Gebr. Otto, die fluffigen Freunde zu bändigen und sie mit Baumwolle zu kombinieren. Das Piumafil-Garn besteht zu 85 Prozent aus Baumwolle und zu 15 Prozent aus Kapok. Das hört sich erst mal nicht viel an, weil das ein Massenverhältnis ist. In Wirklichkeit, also volumenmäßig, liegt das Verhältnis bei 50:50. Oder anders ausgedrückt: Ein Kilo Federn ist genauso schwer wie ein Kilo Stahl, braucht aber auch deutlich mehr Platz. 

Das ist schon ein paar Jahre her, so dass die Kapok-Kapsel für Gebr. Otto zu einer Art Symbol geworden ist: Geht nicht gibt’s nicht.

Logo SüdwesttextilDieser Browser wird leider nicht unterstützt.

Bitte verwenden Sie einen alternativen Browser oder aktualisieren Sie die bestehende Software.

> ECMAScript 6 required